MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES

Porträt der Preisträgerin des

MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES 2014

Die analytische und zupackende Unternehmerin –

Anke Schäferkordt, CEO Mediengruppe
RTL Deutschland, Co-CEO RTL Group

von Prof. Dr. Ulrike Detmers

Foto RTL/Stephan Pick

Diversity und Geschlechterdemokratie in obersten Leitungsgremien deutscher Unternehmen sind extrem selten. Nicht so in der westfälischen Stadt Gütersloh. Dort gibt es gleich zwei Unternehmen, bei denen die Geschäftsleitung durch Diversity und Geschlechterdemokratie geprägt ist: Den Medienkonzern Bertelsmann mit 16,4 Mrd. Euro Umsatz 2013 und die mittelständische Großbäckerei-Gruppe Mestemacher mit 135 Millionen Euro Umsatz. Natürlich liegen dazwischen Umsatzwelten, aber sowohl bei Bertelsmann als auch bei Mestemacher steuern 60 Prozent männliche Top-Manager und 40 Prozent weibliche Top-Managerinnen die Unternehmensgruppen.

Eine der Spitzenfrauen des Bertelsmann-Konzerns ist Anke Schäferkordt, CEO der Mediengruppe RTL Deutschland und Co-CEO der internationalen RTL Group, dem größten Unternehmensbereich von Bertelsmann. Die gebürtige Lemgoerin wurde 2012 als erste Frau in den Bertelsmann-Vorstand berufen. Unter meinem Vorsitz wurde sie einstimmig von der Auswahlkommission des MESTEMACHER PREISES MANAGERIN DES JAHRES aus einem Kreis anderer Top-Managerinnen ausgewählt, in diesem Jahr den renommierten Preis zu erhalten.

Die Jury ist sich einig, dass die RTL-Chefin als wichtigste Frau im europäischen Privatfernsehen die 13. Silberstatue OECONOMIA und das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro für soziale Zwecke verdient hat.

Anke Schäferkordt glänzt durch überdurchschnittliche Leistungen in der Wirtschaft- und Medienwelt, in der es an weiblichen Vorbildern mangelt.

Sie ist nicht nur als kaufmännische Managerin erfolgreich, sondern auch als leidenschaftliche Programmgestalterin. Sich selbst sieht Anke Schäferkordt als analytische und zupackende Unternehmerin, die mit ihrer Art und Weise zu lernen, stetig Neues schafft – ganz im Schumpeterschen Sinne schöpferischer Zerstörung. Im sehr dynamischen Mediengeschäft ist sie damit am richtigen Platz, auch und insbesondere deshalb, weil sie den Lockrufen zur Selbstinszenierung widersteht und ihren klaren Kopf bewahrt. Anke Schäferkordt ist Team-Playerin und versteht sich in ihren diversen Teams, die sie leitet, als Erste unter Gleichen. Ihr Führungsverhalten motiviert und fördert Arbeitszufriedenheit.

Für Bertelsmann führt sie seit 2005 höchst profitabel die Mediengruppe RTL Deutschland und damit das größte Einzelgeschäft des gesamten Medienkonzerns. Hierzu hat die „leidenschaftliche TV-Managerin“ ihren großen Anteil geleistet. Schon kurz nach ihrem Amtsantritt hinterfragte Anke Schäferkordt Prozesse, stellte Strukturen auf den Prüfstand und kombinierte Sender und Dienstleister zu einem integrierten Inhalteanbieter. Dank dieses weitsichtigen Managements ging die Mediengruppe RTL Deutschland aus der Wirtschafts- und Finanzkrise des Jahres 2009 gestärkt hervor.

Information oder Unterhaltung: Für die verschiedenartigsten Interessen hat die RTL-Senderfamilie das richtige Programm – sei es zu festen Sendezeiten auf dem TV-Bildschirm oder zum flexiblen Abruf auf mobilen Endgeräten. Die bodenständige Managerin ist davon überzeugt, „dass sich auch im Jahr 2020 die Familie noch gemeinsam vor dem Fernseher versammeln wird. Fernsehen ist immer noch das mediale Lagerfeuer, am meisten Spaß macht es in der Gruppe. Der beste Beweis ist die Popularität von Public Viewing, etwa bei wichtigen Fußballspielen.“ Es passt nicht zu ihr, mit markigen Sprüchen anzukündigen, dass alles was war, über Bord zu werfen ist. Sie weiß um die Stärke des Kerngeschäfts der werbefinanzierten Free-TV-Sender – und ergänzt es zugleich Schritt für Schritt durch neue digitale Angebote. Im Bertelsmann-Konzern zählt gerade diese Tugend als Powerfaktor zum Aufbruch zu neuen Ufern. Ihr Vertrag als Mitglied des Bertelsmann-Vorstands wurde vor wenigen Monaten vorzeitig bis 2019 verlängert.