MESTEMACHER PREIS SPITZENVATER DES JAHRES 2009

Andreas Schnegg

Andreas Schnegg

4. Porträt über Herrn Andreas Schnegg

Preisträger
„Mestemacher Preises Spitzenvater des Jahres“ 2009

von Prof. Dr. Ulrike Detmers

Modernisierer der Familien- und Arbeitswelt

Wir brauchen in Deutschland den Spirit von Andreas Schnegg und Dr. Angela Hinterding. Dann hätte Herr Schnegg keinen Exotenstatus beim Mutter-Kind-Turnen. In der Alltagswelt von Kindern tauchen Väter wie der dreifache Vater erst allmählich auf.

Zu fünft das Leben meistern: v.l.n.r. Carla Hinterding, Mama Angela Hinterding, Lotte Hinterding, Papa Andreas Schnegg und Ronja Hinterding.Zu fünft das Leben meistern: v.l.n.r. Carla Hinterding, Mama Angela Hinterding, Lotte Hinterding, Papa Andreas Schnegg und Ronja Hinterding.

Der diesjährige Preisträger des Mestemacher Preises Spitzenvater des Jahres 2009 ist mit Dr. Angela Hinterding verheiratet. Das Paar hat drei Töchter. Ronja Hinterding ist sechs, Carla Hinterding drei und Lotte Hinterding ein halbes Jahr alt. Andreas arbeitet als Diplom-Mathematiker im Projektmanagement bei der Staatlichen Lotterieverwaltung. Angela, Diplom-Mathematikerin mit Promotion in Geoinformatik, ist als Naturgefahrenanalystin mit Leitungsfunktion beim Rückversicherungsmakler Guy Carpenter tätig.
Schon lange beschäftigt Andreas die Frage, wie sich eine neue Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit organisieren lässt. Gerne erzählt er die Geschichte, dass er bereits als Jugendlicher seine Sozialkundelehrerin damit genervt habe, über Job-Sharing zu erzählen. Selbstverständlich folgte er seiner Frau nach München und suchte dort einen neuen Job, als diese dort eine gut dotierte Stelle annahm. Ronja war damals ein Jahr alt. Heute haben beide einen 30h Vertrag und nutzen die Möglichkeiten flexibler Arbeitszeiten und Anwesenheitsregeln. Andreas und Angela schaffen es, ihr Modell einer gleichberechtigten Lebens- und Arbeitsweise umzusetzen.
In der Welt der drei Sprösslinge spielt Andreas eine große Rolle. Andreas Schnegg stand mit seinen Töchtern bereits während der Schwangerschaften seiner Frau mit der Methode der Haptonomie in engem Kontakt. Bei allen drei Kindern haben beide nach den Geburten direkt weitergearbeitet. Mit Heimarbeit und leichter Stundenreduzierung konnten sie die Jüngsten im ersten Lebensjahr immer selber betreuen. Wegen der Betreuung durch beide Eltern von Anfang an haben die Kinder Andreas als gleichwertige Bezugsperson. Das kommt den Eltern heute zugute: wenn einer der beiden mal ein paar Tage geschäftlich unterwegs ist, ist dies für die Kinder nichts Besonderes.
Nach dem ersten Lebensjahr baut das Paar voll auf die ganztägige Betreuung der Kinder durch Krippe oder Kindergarten und teilt sich die Zeit, die der Familie für die Erwerbsarbeit zur Verfügung steht, gleichmäßig auf. Die Eingewöhnung der Kleinsten in Krippe und Kindergarten übernimmt regelmäßig er, weil seine Frau durch Projekte beruflich jeweils stärker belastet ist.

In gegenseitiger Verbundenheit: Andreas und Angela

In gegenseitiger Verbundenheit: Andreas und Angela

Der Vater legt viel Wert darauf, den Kindern eine bewusste und gesunde Lebensweise beizubringen. Darin spielt das Umweltbewusstsein eine große Rolle. Die Familie besitzt kein Auto und nutzt gern das Fahrrad, um überall hinzukommen. So bewegen sich alle und sind sportlich zugleich.
Der Spirit des Elternpaares ist auch bei den Arbeitgebern angekommen. Mit deren Unterstützung bei der Arbeitsorganisation können Andreas Schnegg und Dr. Angela Hinterding all das, was ihnen am Herzen liegt, unter einen Hut bringen: ein spannendes Familienleben und interessante Erwerbsarbeit von beiden. Diese Lebensphilosophie hat ihren Ursprung im modernen Frauen- und Männerbild des Paares. Andreas, der die traditionelle Frauen- und Männerrolle nicht akzeptiert, begreift sich und Angela als gleichberechtigte Partner. In der Partnerschaft zählen gegenseitige Verbundenheit und die Bereitschaft, sich miteinander unvoreingenommen auseinander zu setzen. Angela ist der gleichen Ansicht.
Beide entscheiden sich häufig gegen traditionelle Gewohnheiten und gehen neue Wege. Schön, dass die Familie so stark ist. So fühlt sie sich ihrer Rolle als Modernisierer der Familien- und Arbeitswelt gewachsen.