MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES

D R.    C H R I S T I N E    B O R T E N L Ä N G E R

L E B E N S L A U F (Stand: 21.09.2007)

NAME: Dr. Christine Bortenlänger
VERANTWORTUNG: Geschäftsführerin der Börse München und Vorstand der Bayerische Börse AG
GEBURTSTAG: 17.11.1966
FAMILIENSTAND: verheiratet
KINDER: drei

A U S B I L D U N G / W E R D E G A N G :

1986 Abitur am Gymnasium Tegernsee
1986 – 1988 Banklehre bei der Bayerischen Vereinsbank AG
1988 – 1994 Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München mit den Schwerpunkten Bankbetriebswirtschaftslehre und Systemforschung
1990 – 1994 Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung
1994 – 1996 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Arnold Picot, Institut für Organisation, LMU München
1996 Promotion zum Thema “Börsenautomatisierung – Effizienzpotenziale und Durchsetzbarkeit”
1994 – 1996 Projektleiterin eines internationalen Forschungsprojekts für die Deutsche Forschungsgemeinschaft zum Themenkreis “Elektronische Märkte”
1996 – 1997 Projektverantwortliche für Electronic Business Networking/ Electronic Commerce bei der Bayerischen Landesbank, München
1997 – 1998 Senior Consultant und Projektleiterin für Strategie- und Organisationsprojekte im Finanzdienstleistungsbereich bei Dr. Seebauer & Partner, München
1998 – 2000 Stv. Geschäftsführerin der öffentlich-rechtlichen Börse München, verantwortlich für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
SEIT 2000 Geschäftsführerin der öffentlich-rechtlichen Börse München
SEIT 2000 Vorstand der Bayerische Börse AG, verantwortlich für Kundenbetreuung, Marketing und Vertrieb, Öffentlichkeits- und Pressearbeit, Organisation und EDV

V E R Ö F F E N T L I C H U N G E N / A U S Z E I C H N U N G E N :

  • Regelmäßig redaktionelle Beiträge in Handelsblatt, Börsenzeitung und anderen Tageszeitungen/ Zeitschriften zu kapitalmarktnahen oder volkswirtschaftlichen Themen
  • Picot, A./ Bortenlänger, C./ Röhrl, H. (1996), Börsen im Wandel: Der Einfluss von Informationstechnologie und Wettbewerb auf die Organisation von Wertpapiermärkten, Frankfurt/ M. 1996
  • Bortenlänger, C. (1996), Börsenautomatisierung: Effizienzpotentiale und Durchsetzbarkeit, Wiesbaden 1996
  • Bortenlänger, C. et al. (2004), Kanon der finanziellen Allgemeinbildung, Frankfurt/ M. 2004
  • Bortenlänger, C./ Ruh, S. (2005), Kompass Geldanlage – Ihr Weg zu Vermögen und finanzieller Sicherheit, Stuttgart 2005
  • Bortenlänger, C. /Kirstein, U. (Oktober 2007), Börse für Dummies, Weinheim 2007
  • Auszeichnung mit dem Förderpreis der Stadtsparkasse München für herausragende Diplomarbeiten 1993
  • MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES 2007

A U S S E R B E R U F L I C H E T Ä T I G K E I T E N :

  • Baden-Badener Unternehmergespräche – Teilnehmerin des 122. BBUG
  • Bayerische Elite Akademie – Mentorin
  • Bayerisches Finanz Zentrum e.V. – Mitglied des Kuratoriums
  • Bürgerstiftung Zukunftsfähiges München – Mitglied des Kuratoriums
  • Commerzbank Ideenlabor – Mitglied des Expertenteams
  • Deutsche Nationalstiftung – Mitglied des Senats
  • Eberle-Butschkau-Stiftung Alumni-Verein – Mitglied des Beirats
  • Finanzplatz-München-Initiative – Vertreterin der Börse, Sprecherin der Initiative
  • Förderer und Freunde der Bayerischen Staatsbibliothek e.V. – Mitglied des Kuratoriums
  • Förderverein Börsianer Handeln e.V. – Mitglied des Beirats
  • Forum Münchner Betriebswirte e.V. – Mitglied des Vorstands
  • Freunde und Förderer des Literaturhauses München e.V. – Mitglied des Vorstands
  • Kaufmannscasino München – Mitglied
  • Lions Club München-Grünwald – Mitglied
  • Münchner Gespräche – Initiatorin und Mitglied des Kuratoriums
  • Steinbeis-Hochschule Berlin – Dozentin
  • Wirtschaftsbeirat der Union – Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums

P O R T R Ä T, Stand: September 2007

“Win-Win-Managerin in der Finanzwelt” – Dr. Christine Bortenlänger

Porträt der Preisträgerin des MESTEMACHER PREIS MANAGERIN DES JAHRES 2007

von Prof. Dr. Ulrike Detmers

Während des kurzen Wartens auf die Chefin, mit der ein Gespräch verabredet ist, durchqueren freundlich grüßende Menschen den Empfangsraum des Dienstsitzes von Dr. Bortenlänger. Hier sitzt die angereiste Ostwestfälin Ulrike Detmers mit der netten Sekretärin von Frau Dr. Bortenlänger und spricht über die Rückständigkeit Deutschlands in puncto Kinderbetreuung. Unerwartet steht Christine Bortenlänger im Raum: Sportlich-elegant gekleidet mit zurückgebundenen langen Haaren und einer geschmackvollen Brille, die ihre intelligente Ausstrahlung hervorhebt. Im imposanten Konferenzsaal der Bayerische Börse startet das Gespräch, das später im herrschaftlichen Restaurant im Lenbachhaus weitergeführt wird. Die 40-Jährige hat in ihrem Leben eine Vielzahl von Meisterleistungen hingelegt. Nach dem Abitur und dem Abschluss ihrer Banklehre studiert sie Betriebswirtschaftslehre an der angesehenen Ludwig-Maximilians-Universität in München. Ihren Studiumsschwerpunkt legt sie auf die Bankbetriebslehre und die Systemforschung. In der Zeit von 1990 bis 1994 bekommt sie ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung. Ihre Diplomarbeit zeichnet die Stadtsparkasse München 1993 mit dem Förderpreis dieses Geldinstituts aus. Das wissenschaftliche Handwerkszeug entwickelt Christine weiter bei dem angesehenen Organisationsexperten Picot. Bei Prof. Dr. Arnold Picot wird sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an dessen Lehrstuhl. In nur zwei Jahren schreibt sie ihre Doktorarbeit über “Börsenautomatisierung – Effizienzpotenziale und Durchsetzbarkeit”. 1996 startet die junge Doktorin als Projektleiterin für Electronic Business Networking und Electronic Commerce bei der Bayerischen Landesbank. Zügig geht es weiter mit der geld- und finanzwirtschaftlichen Laufbahn. Mit 31 Jahren bestellt sie die Börse München zur stellvertretenden Geschäftsführerin, zwei Jahre später übernimmt die Expertin die Geschäftsführung neben ihrem Kollegen Andreas Schmidt. Es entsteht eine zugkräftige Doppelspitze, die gemeinsam die Geschicke der Börse München prägt. Dr. Bortenlänger verantwortet in dieser Position die Ressorts Kundenbetreuung, Marketing und Vertrieb, PR, Organisation und EDV. Die Mutter eines 19-jährigen Sohnes hat sich auch als Verfasserin von Fachliteratur einen Namen gemacht. Im Ehrenamt engagiert sich die jung Verheiratete unter anderem für die Weiterentwicklung der Geld- und Finanzmarktkultur, für Kunst und benachteiligte Kinder. Christine, deren Vater Redakteur bei einer Tageszeitung war, zählt zu ihren Stärken die Fähigkeit, Win-Win-Ergebnisse zu erzielen. Ihr unkomplizierter Charakter macht sie beliebt bei Menschen in ihrer Umgebung. “Ich halte mich für eine gelungene Mischung aus den Chefs, die mich früher geprägt haben.”, bekennt die einzige Frau an der Spitze deutscher Börsen. Die Tochter aus einem liberalen Elternhaus ist “anfassbar”. Wichtigtuerei hält sie für höchst unangenehm und peinlich. Dr. Bortenlänger vertritt ihre Positionen, aber nicht laut oder aufdringlich. Sie konzentriert sich lieber darauf, mit ihren Sinnen viel von dem wahrzunehmen, was die Teilnehmer in Besprechungen bewegt. Das sind beste Voraussetzungen, um Win-Win-Ergebnisse zu erreichen und so das Engagement aller Beteiligten zu fördern.
Den einflussreichen Entscheidern, mit denen es die kluge Managerin zu tun hat, gefallen die klare Aussage und die amüsante Art der Börsenchefin. Anfangs hat sie in ihrem verantwortungsvollen Job alles mitgemacht: “Ich habe Kaffee gekocht, Büros mit umgeräumt und auch mal kopiert.” Die Hilfsbereitschaft kommt bei Mitarbeitern und Kollegen gut an. Das sind beste Voraussetzungen für die Geld- und Finanzmarktexpertin, um die ehemals festen Gewohnheiten der Belegschaft an die geänderten Erwartungen der Kunden anzupassen. Ihre Innovationskraft ist noch längst nicht erschöpft. Im Gegenteil, die passionierte Golfspielerin hat interessante Vorstellungen von der wirtschaftlichen Lage ihres Arbeitgebers für die nächsten Geschäftsjahre. München ist bekanntermaßen ein attraktiver Standort für Unternehmen und Bortenlänger will mit der unabhängigen Börse die bayerische Wirtschaft noch weiter voranbringen. Sie will am Finanzplatz München daran arbeiten, das geld- und finanzwirtschaftliche Netzwerk noch stärker zu nutzen, um etwa den Mittelstand zu fördern. Wichtige Akteure zu diesem Zweck sind für Bortenlänger die vom Handel begeisterten Privatanleger, alle Banken, aber auch Versicherungen. “Am Finanzplatz München werden große Vermögen verwaltet.”, äußert die Win-Win-Managerin.
Das Privatleben der Geschäftsführerin war wie die berufliche Lebenswelt immer geordnet und ausgeglichen, obwohl es nicht dem gewohnten Schema entspricht. Mit 21 Jahren wird sie Mutter eines Sohnes, dessen Vater der Trainer ihrer Basketballmannschaft ist. “Ich war wahrscheinlich die einzige, die ihn zunächst nicht angehimmelt hat.”, gesteht Bortenlänger beim Lunch im Lenbachhaus. Es beginnt die Zeit der vielen “Parallelleben”. Christine managt das BWL-Studium, das Muttersein, ist Hausfrau, Freundin und Sportlerin. Die starke Frau lässt sich nicht unterkriegen und managt manch kritische Situation mit Gelassenheit – vierzehn Tage vor dem Uni-Examen bekommt ihr Sohn Windpocken und einige Seiten Lernstoff müssen, glücklicherweise folgenlos, ungelesen bleiben. “Ich war immer stolz darauf, allein klar zu kommen.” Dem Magazin “Stern” vertraut sie an, dass sie es unfair findet, als berufstätige Mutter verunglimpft zu werden. “Als ich anfing zu arbeiten, war ich plötzlich die Rabenmutter, die Karrierefrau, nicht mehr die sympathische Studierende mit Kind. Ich bin sehr gern Frau und Mutter. Aber ich arbeite auch gern in einem verantwortungsvollen Beruf, das war schon immer so. Ich kann meine familiäre Rolle voller Wärme wahrnehmen, weil ich so wie ich lebe, zufrieden bin.” Die Top-Managerin ist verheiratet. Bernd heißt der Glückliche. In dieser “lustigen und harmonischen Patchworkfamilie” gibt es beste Voraussetzungen für die Fortsetzung beruflichen Erfolgs und familiären Glücks.